SYSTEMISCHE  FAMILIENTHERAPIE


FAMILIENAUFSTELLUNG

Systemische Familientherapie ist ein bedeutender Ansatz in der therapeutischen Arbeit, der maßgeblich in den 1980er Jahren von der Heidelberger Schule etabliert wurde.
Er basiert auf der Überzeugung, dass Verhaltensweisen sowie Probleme eines Individuums im Kontext von Gegenwarts- und Herkunftsfamilie betrachtet werden müssen, um eine maßgebliche und nachhaltige Veränderung zu bewirken. Familie wird dabei als System gesehen und es wird davon ausgegangen, dass, wenn sich ein Teil, d.h ein Individuum dieses Systems verändert, das ganze System mit in einen Wandlungsprozess gerät und heilen kann.

Systemische Familientherapie ist v.a. bei Problemen von Kindern, Jugendlichen, Generationskonflikten, bei Eheproblemen, Trennung, Scheidung und unheilvollen Verstrickungen aller Art eine sehr relevante und wirksame Therapiemethode.

 

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Familientherapeutisches Denken entwickelte sich ab 1950 ausgehend von N. Ackermann, der bei Störungen bei einem Kind die ganze Familie in die Therapie miteinbezog.
Davon ausgehend entwickelte S. Minuchin die strukturelle Familientherapie und unterschied familiäre Subsysteme. Sein Schüler J. Haley beschrieb als relevantes Störungsmuster das „perverse Dreieck“, das nach ihm oft zur Entwicklung einer dysfunktionalen (Kommunikations -) Struktur führt. V. Satir begann in den 1950er Jahren mit Familienskulpturen zu arbeiten und 1956 wurden in einem Forschungsbericht die Wirkung von Doppelbotschaften als paradoxes Kommunikationsmuster in zwischenmenschlichen Beziehungen und die wissenschaftlich besonders bedeutsame „Doppelbindungstheorie“ („double bind theory“) veröffentlicht.

Der problemlösende Ansatz der systemischen Therapie wurde in den 50er Jahren am Mental Research Institut sowie durch die Palo-Alto-Gruppe entwickelt, durch die viele bedeutende Familientherapeuten inspiriert wurden.

Die systemische Familientherapie entstand ab 1971 mit M.S. Palazzoli und ihrer Mailänder Gruppe. Die anfängliche Gleichsetzung von „Familie“ und „System“ war zwar prägend in der Gründungsphase der systemischen Therapie, in deren Folge rückten aber die strukturelle und strategische Familientherapie, narrative und lösungsorientierte Ansätze sowie die Methode der Familienskulpturen in den Vordergrund.

Prägend für die heute praktizierte Familientherapie wurde v.a. die „Heidelberger Schule“, die in den 1980er Jahren fachlich eng mit der Palo-Alto-Gruppe zusammenarbeitete.

Die sogenannte Heidelberger Schule beschreibt ihren Therapieansatz folgendermaßen:
In der (systemischen) Familientherapie werden Symptome oder spezielle Verhaltensweisen nicht als Eigenschaften einzelner Personen gesehen, sondern sind Zeichen von Kommunikations- und Beziehungsdynamiken in einem System. Symptome werden hier nicht pathologisch betrachtet, sondern als Ausdruck nützlichen Verhaltens angesehen, um auf die Störungen im Familiensystem hinzuweisen. Es handelt sich bei automatisierten neurotischen Verhaltensweisen häufig um in der Kindheit und Jugend erlernte Strategien, um in einem krankmachenden Umfeld zu überleben.

Die Methoden der Familientherapie sind vielfältig und bestehen z.B. in „zirkulären Fragetechniken“, Familienskulpturarbeit, Symbol- und Bildarbeit, Sozio- und Genogrammarbeit, Symptom- und Gegensymptomverschreibung (vgl. zu letzterer auch P. Watzlawick) und Arbeit mit mehreren Generationen.

Die Familientherapie richtet sich sowohl an Einzelpersonen, Paare wie auch an Familien insgesamt; besonders hilfreich ist sie bei psychischen Problemen und Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen, v.a. wenn diese Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder unter Ängsten, Essstörungen und Süchten leiden.

Häufige Ursachen dafür sind Eheprobleme, Trennung und Scheidung der Eltern, Erziehungsprobleme, Übertragungen und Projektionen sowie schulische Nöte.

Eine Familie ist immer ein komplexer zusammenhängender Organismus. Jedes Individuum darin ist geformt und geprägt durch das System und seine eventuellen Defizite und Problematiken. Verändert sich eine Person davon und begibt sich auf einen Weg von Bewusstwerdung, Erkenntnis und Heilung, verändert sich immer und zwangsläufig das ganze System.

Das Ziel der Familientherapie besteht darin, Beziehungen innerhalb der Familie zu verbessern und individuelle sowie kollektive Probleme zu lösen. Dabei muss das Verhalten eines Individuums immer im Kontext der Familie betrachtet werden, um eine umfassende und nachhaltige Veränderung zu bewirken.

FAMILIENAUFSTELLUNG

Familienaufstellung/Familienstellen (I. Boszormenyi-Nagy, B.Hellinger, G. Höppner u.a.) bezeichnet ein Verfahren, bei dem die Mitglieder eines Familiensystems (herkunfts – oder gegenwartsbezogen) stellvertretend durch andere Personen, im Falle meiner Arbeit durch Aufstellungsfiguren oder symbolische Gegenstände, die der Klient/die Klientin ausgewählt hat, konstellativ von ihm angeordnet werden; auch für sein eigenes Ich stellt er einen Stellvertreter auf. Dabei sollen ähnlich wie bei einem Soziogramm Positionen der Mitglieder zueinander, Nähe, Distanz, Bündnisse und Verstrickungen räumlich und optisch transparent gemacht werden. Indem der Klient/die Klientin die Aufstellung anschaut und erläutert und der Therapeut/die Therapeutin seine/ihre Wahrnehmung und seinen/ihren Eindruck davon wiedergibt, kann dieses Beziehungsnetz ins Bewusstsein rücken, eventuell können auch die einzelnen Stellvertreter in einen Dialog miteinander treten.

In einem zweiten Schritt können Wunschanordnungen aufgestellt werden, die deutlich machen sollen, wo es beim therapeutischen Prozess hingehen sollte. Wird der Klient/die Klientin sich darüber klar, welche Position er/sie zukünftig in „seinem“ System einnehmen will, lässt sich konkreter therapeutisch an der Erreichnung dieses Zieles arbeiten.

Nach wissenschaftlichen Studien des Universitätsklinikums Heidelberg verbessert die Aufstellungsarbeit nachweislich die psychische Befindlichkeit der Teilnehmer/Innen.

Beratungs- und Therapieansätze

  • Gestaltungstherapie / Kunsttherapie
  • Familientherapie
  • Symbolarbeit
  • Trance- und Hypnosetherapie
  • Energietherapie

Kontakt

Dr. Elisabeth Rauch-Bernd
Am Homburg 95
66123 Saarbrücken

Telefon: (0681) 33321
Telefon mobil: 0151 407 901 64
E-Mail: info@therapiepraxis-saarbruecken.de